»Der Führer« kommt nach Hamburg. Die Straßen, durch die sein Konvoi rollt, sind gesäumt von begeistert jubelnden Schulkindern. In dem Meer von blonden und blauäugigen Schülern ein achtjähriger Junge mit brauner Haut, krausen Haaren und - noch - kindlichem Enthusiasmus. Vorerst erreichen ihn nur die Spottverse gleichaltriger Nachbarskinder: »Neger, Neger, Schornsteinfeger!« Eines Tages aber wird man den Jungen vom Spielplatz jagen mit der schlichten Bemerkung: »Kannst du nicht lesen? Das Betreten dieses Platzes ist nur Ariern erlaubt.« Hans J. Massaquoi beschreibt in seiner Autobiographie seine Kindheit und Jugend zwischen 1926 und 1948 als einer der ganz wenigen schwarzen Deutschen in diesem Land. Seine Hautfarbe bewahrte ihn unter anderem davor, Nazi zu werden. Und sie verhinderte, dass er in den Krieg geschickt wurde wie viele seiner Mitschüler, die nie zurückkamen.
»Der Führer« kommt nach Hamburg. Die Straßen, durch die sein Konvoi rollt, sind gesäumt von begeistert jubelnden Schulkindern. In dem Meer von blonden und blauäugigen Schülern ein achtjähriger Junge mit brauner Haut, krausen Haaren und - noch - kindlichem Enthusiasmus. Vorerst erreichen ihn nur die Spottverse gleichaltriger Nachbarskinder: »Neger, Neger, Schornsteinfeger!« Eines Tages aber wird man den Jungen vom Spielplatz jagen mit der schlichten Bemerkung: »Kannst du nicht lesen? Das Betreten dieses Platzes ist nur Ariern erlaubt.« Hans J. Massaquoi beschreibt in seiner Autobiographie seine Kindheit und Jugend zwischen 1926 und 1948 als einer der ganz wenigen schwarzen Deutschen in diesem Land. Seine Hautfarbe bewahrte ihn unter anderem davor, Nazi zu werden. Und sie verhinderte, dass er in den Krieg geschickt wurde wie viele seiner Mitschüler, die nie zurückkamen.
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